Stellst du dir dir Frage, ob es bei dir erste Anzeichen von Burnout gibt? Hier erfährst du, was hinter dem Begriff steckt, wie sich ein Burnout anbahnen kann und woran du erkennst, ob du gefährdet bist. Außerdem erhältst du erste Tipps, was du in dem dem Fall tun kannst und wie dir Coaching & Beratung weiterhelfen können.
Burnout: Was ist das?
Burnout wird meist benutzt, um den Erschöpfungszustand von besonders engagierten und leistungsstarken Menschen im Beruf zu beschreiben. Seit 2022 ist Burnout auch zum ersten Mal als Diagnose in den ICD-11 erfasst. In dem international anerkannten Verzeichnis für Krankheitsdiagnosen heißt es:
Burnout ist ein Syndrom, das als Folge von chronischem Stress am Arbeitsplatz konzeptualisiert wird, der nicht erfolgreich bewältigt wurde. Es ist durch drei Dimensionen gekennzeichnet:
1) Gefühle der Energieerschöpfung oder Erschöpfung
2) Erhöhte mentale Distanz zur Arbeit oder Gefühle von Negativismus oder Zynismus in Bezug auf die Arbeit
3) Ein Gefühl der Ineffektivität und des Mangels an Leistung.Burnout bezieht sich speziell auf Phänomene im beruflichen Kontext und sollte nicht zur Beschreibung von Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden.
Diese Definition konzentriert sich vor allem auf den Stresszustand, der bei berufstätigen Menschen auftreten kann. Aktuell wird sie noch geprüft, was ich nur unterstützen kann. Denn meiner Auffassung nach sollte die Beschreibung noch weiter greifen: Burnout betrifft den Stress, der durch Arbeit oder Leistung entsteht. Dabei spielt es für mich keine Rolle, um welche Form der Arbeit oder Leistung es sich handelt.
Burnout-Symptome können auftreten im Kontext von:
Arbeit in einem Angestelltenverhältnis
Arbeit in einer selbstständigen Tätigkeit
Unbezahlter Arbeit, z.B. bei der Betreuung von Kindern oder Pflege von Angehörigen
Ehrenamtlichen Tätigkeiten
Arbeitsleistung in der Schule, Ausbildung oder im Studium
Sport, Tanzen, Musizieren & anderen Freizeitaktivitäten, bei denen Leistung im Fokus steht
Wenn wir diese weite Spannbreite nehmen, zeigt sich auch, dass überall der Einstieg in ein Burnout liegen kann, wo eine Form von Arbeitsleistung vorliegt. Das können dann sogar eigentlich als entspannend geltende Freizeitaktivitäten sein. Denn auch hier können sich Erschöpfung, Distanzierung und gefühlte Ineffektivität einstellen. Doch wie kann es dazu kommen, dass eine einstmals spannende Tätigkeit plötzlich so viel Kraft kostet?
Vom Brennen zum Ausbrennen
Ein Bournout entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Der Prozess verläuft schleichend und daher auch anfangs leicht unbemerkt. Vereinfacht lässt sich die Entwicklung so darstellen:
1. Für etwas brennen:
Anfangs ist man noch begeistert, z.B. vom neuen Job oder der neuen ehrenamtlichen Rolle im Verein. Es fällt leicht, viel zu geben, sich zu engagieren und eine hohe Leistung zu erbringen. Dafür gibt es meist auch Anerkennung oder man hat zumindest Hoffnung darauf, dass es sie bald geben wird. Dafür lohnt es sich für Betroffene gefühlt auch, andere Dinge wie Freunde, Freizeit oder sogar die eigene Gesundheit für eine Weile hintenanzustellen.
2. Der Brennstoff geht aus:
Auf Dauer kann niemand ständig 100 % oder mehr geben. Auf Phasen der Anstrengung brauchen wir auch Erholungsphasen. Wer allerdings schon lange hohe Leistung gezeigt hat, steht oft der Erwartung gegenüber, dieses Niveau auch weiter zu halten. Ob diese Erwartung von anderen Personen kommt oder ob wir sie an uns selbst stellen, ist dabei gleich. Am Ende wollen wir nicht als Versager dastehen. Wir wollen es weiterhin gut und vielleicht auch vielen anderen Recht machen. Das kostet immer mehr Kraft. Was früher leicht viel und Spaß gemacht hat, wird immer anstrengender.
3. Der Akku ist und bleibt leer:
Früher oder später zeigen sich körperliche und psychische Symptome. Der Stress steigt und selbst Wochenenden oder Urlaube bringen keine Erholung mehr. An diesem Punkt der Erschöpfung ist der Übergang zur Depression manchmal fließend. Ein Gefühl der Gefühllosigkeit stellt sich ein, die Betroffenen funktionieren nur noch wie ein Roboter. Hier ist es höchste Zeit, professionelle Unterstützung aufzusuchen, z.B. durch die Behandlung des Zustandes zusammen mit einem Therapeuten.
Im besten Fall kommt es nicht so weit. Dafür ist es aber wichtig, schon erste Anzeichen ernst zu nehmen und etwas im Lebensrythmus zu verändern. Coaching und Beratung können in der Anfangsphase gut helfen. Bei einem späteren Stadium sollte ein Arzt oder Therapeut hinzukommen.
Erste Anzeichen für Burnout erkennen
Wer frühzeitig gegenlenkt, kann einem Bournout entgegenwirken. Wenn du dich fragst, ob bei dir eine Tendenz zum Burnout vorliegt, schau einmal, ob einer oder sogar mehrere der folgenden Punkte auf dich zutreffen:
Du schläfst schlechter ein, wachst häufig auf & kannst nicht mehr einschlafen.
Deine Gedanken kreisen, du grübelst mehr als sonst & denkst daran, was noch alles zu erledigen ist.
Du hast immer weniger Zeit & auch Lust zu Aktivitäten, die dir sonst Freude & Energie gegeben haben.
Familie & Freunde sprechen dich öfter darauf an, dass du kaum noch Zeit mit ihnen verbringst.
Du fühlst dich öfter erschöpft & müde, vielleicht hat das auch schon dein Umfeld bemerkt.
Obwohl du viel tust & alles gibst, hast du das Gefühl, dass deine Bemühungen nie ausreichen.
Du stellst dir dir Frage, wie dein Leben aussehen wird, wenn es so weitergeht wie jetzt.
Du würdest gerne an manchen Stellen kürzer treten, schaffst es aber trotz guter Vorsätze nur selten.
Wie kann Coaching & Beratung bei Burnout helfen?
Wenn man selbst im Hamsterrad steckt, ist es nicht immer leicht, sich selbst zu reflektieren. Genau das kann aber helfen, um einen Ausstieg aus dem schon fast automatisch immer gleich ablaufenden Alltag zu finden. Wie möchtest du dein Leben gestalten? Was ist dir wichtig? Was möchtest du verändern? Das sind Fragen die du dir stellen kannst. Sie zu beantworten und dann auch wirklich das eigene Verhalten zu verändern, kann ein Burnout abwenden. Zusammen mit einem neutralen Coach oder Berater fällt es oft leichter, hier den richtigen Anpackpunkt zu finden. Im Coaching eröffnen sich neue Perspektiven und Lösungswege, die du vielleicht alleine (noch) nicht sehen kannst – so wie den sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen. Ich möchte dich gerne ermutigen, bereits bei ersten Anzeichen aktiv zu werden und dich mit deinen Bedürfnissen ernst zu nehmen. Denn je früher du anfängst, für dich gut zu sorgen, umso größer ist die Chance, dass du nicht in die Burnout-Spirale rutschst.